Wie du die perfekten Abbildungen für deine Fachartikel erstellst

Man kennt das Sprichwort: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. In einem Fachartikel möchtest du deinen Leser*innen (oft komplexe) Informationen so schnell und einfach wie möglich erklären. Abbildungen eignen sich dafür perfekt: Indem du die Informationen in neuer Form verpackst, können sie schneller und einfacher erfasst werden.

Wir haben ein paar Tipps zusammengestellt, wie deine Abbildungen hilfreich, intuitiv und einprägsam werden und dabei gleichzeitig wirklich gut deine Inhalte vermitteln.

 

Abbildung – ja oder nein?

Unser erster Tipp wirkt ob des Themas des Artikels vielleicht etwas unintuitiv, aber: Überlege zu Beginn immer, ob eine Abbildung für den konkreten Fall sinnvoll ist oder nicht.

Abbildungen sind natürlich eine große Hilfe, wenn es darum geht, komplexe Themen zu erklären oder Inhalte einprägsam zu gestalten. Es kann jedoch verlockend sein, sie einfach nur als Blickfänger oder zum „Aufhübschen“ des Artikels zu verwenden. Vermeide lieber Bilder, die der Seite keinen Inhalt hinzufügen. In Fachartikeln verschwendest du so nur Platz und Zeit. Es gibt andere Wege, die Aufmerksamkeit der Leser*innen zu erlangen und Inhalte übersichtlich zu strukturieren. (Unser Artikel Das Auge leiten liefert ein paar Ansatzpunkte).

Andererseits leiden viele Artikel auch am exakt entgegengesetzten Problem. Oft könnte eine Abbildung so manches deutlicher machen, man sucht sie jedoch vergeblich. Wenn du also weißt, dass eine Illustration deinen Artikel wirklich verbessern kann, sehen wir uns an, wie man so eine Abbildung am besten gestaltet!

 

Welche Art von Abbildung?

Jetzt geht es darum, die richtige Art von Abbildung auszusuchen. Bei einigen Inhalten kann das sehr eindeutig sein, oft genug sehen wir aber auch Abbildungen, die nicht optimal für die dargestellten Informationen geeignet sind. Das macht es für Leser*innen schwieriger, sie zu interpretieren und auch als Ersteller*in hat man seine Mühe damit, die Informationen in einem suboptimalen Format unterzubringen. Hier ein paar häufig auftretende Arten von Informationen und die Abbildungen, die am besten dazu passen:

Information

Abbildung

Prozesse, Abfolgen von Ereignissen

Flussdiagramm

Reisestationen / Roadmap

Trichterdiagramm

Kreis- / Raddiagramm

UML

Verbindung zwischen Teilen eines Ganzen

Baumdiagramm

Pyramidendiagramm

Organisationsdiagramm

Verknüpfung oder Gegenüberstellung von Zusammenhängen

Mindmap

Mengendiagramm

Matrix

Numerische Daten

Balkendiagramm

Kuchendiagramm

Liniendiagramm

Netzdiagramm

Benutzeroberfläche einer Anwendung

Screenshot

 

Dies ist natürlich nur ein knapper Überblick. Die Palette der Möglichkeiten ist groß und gerade bei numerischen Daten könnten wir noch viel tiefer ins Detail einsteigen, welche Art von Grafik sich für welche Informationen eignet. Wenn du dir unsicher bist, ist es immer eine gute Idee, sich zuerst einmal anzusehen, mit welcher Art von Grafik andere Autoren eine spezifische Art von Information darstellen.

 

Die Abbildung erstellen

Nachdem du dich für einen Abbildungstyp entschieden hast, ist es Zeit für die tatsächliche Erstellung.

1. Skizze

Wenn es sich nicht um eine sehr einfache Abbildung handelt, erstelle erstmal eine Skizze auf Papier. So kannst du dir vorher ein Bild davon machen, wie die Information am besten dargestellt werden kann, bevor du sie in eine Software überträgst, in der größere Änderungen zeitaufwendig und frustrierend sein können.

Wichtig ist, dabei im Auge zu behalten, wie viele Informationen du in einer einzelnen Abbildung unterbringen möchtest. Ja, Abbildungen sind ein hervorragendes Mittel, um komplexe Informationen darzustellen. Aber wenn die Abbildung selbst nur in einer halben Stunde vollständig zu verstehen ist (oder ohne weitere Erklärungen gar nicht verständlich ist), plane nochmal neu. Vielleicht wäre es besser, mehrere einfachere Grafiken zu verwenden?

Bitte auch ein Teammitglied, sich deinen Entwurf anzusehen. So findest du schnell heraus, ob er leicht verständlich ist. Das hilft, potenzielle Schwachstellen aufzudecken und die Abbildung Schritt für Schritt zu verbessern.

2. Dateiformat

Sobald du einen groben Plan für die Abbildung hast, ist es Zeit, sich für ein Dateiformat zu entscheiden. Damit fällt es leichter, die richtige Software für die Erstellung zu finden.

Bei Fachartikeln fällt die Entscheidung meist zwischen PNG und SVG. Die wichtigsten Vorteile von SVGs gegenüber PNGs sind:

  • Sie sind ohne Detailverlust skalierbar.
  • In fertigen SVGs kann Text beliebig markiert und aus der Grafik herauskopiert werden.
  • Mit Code-Erweiterungen können SVGs animiert oder anders interaktiv gestaltet werden.

Wenn du also besonders große, interaktive oder mit viel Text versehene Abbildungen erstellen möchtest, verwende SVG. Ansonsten kannst du frei zwischen beiden Formaten wählen.

Jede grundlegende Bilderstellungs- und Bearbeitungssoftware kann PNGs erstellen. Die meisten Programme unterstützen heutzutage auch SVG, es lohnt sich aber, dies vor der Erstellung zu überprüfen. So kannst du gegebenenfalls vorher auf eine andere Software umsteigen.

(Wenn du Diagramme erstellst, können dir viele Softwarelösungen auch helfen, diese nicht von Grund auf erstellen zu müssen, indem sie vorgefertigte Bausteine und Automatisierung liefern. Schau dich vor dem Erstellen eines Diagramms also erst mal um, ob dir eine bestimmte Software die Aufgabe leichter machen kann.)

3. Einheitlicher Stil

Wenn du häufiger Abbildungen in deinen Artikeln verwendest, versuche, dich dabei an einen einheitlichen Stil zu halten. Das hilft deinen Leser*innen bei der Orientierung, da sie Elemente leichter wiedererkennen können.

Idealerweise legst du dabei den Stil mit deinen Mitautor*innen in einem gemeinsamen Styleguide fest. So verwenden alle die etablierten Best Practices; das hebt die Benutzerfreundlichkeit eurer Abbildungen und lässt sie professioneller aussehen. (Einheitliches und intuitives Design kann wichtiges Vertrauen bei euren Leser*innen aufbauen.)

4. Sichtbarkeit und Verständlichkeit

Wo wir beim Thema Stil und Design sind: Wie leicht sich deine Abbildung rein visuell erkennen und lesen lässt, kannst du ebenfalls beeinflussen:

  • Manchmal ist größer wirklich besser: Stelle sicher, dass alle Elemente deiner Abbildung groß genug sind, um gut lesbar zu sein. Achte dabei darauf, dass das Bild durch die Einbettung kleiner werden oder auf kleineren Bildschirmen angesehen werden könnte.
  • Kontrast und Schriftarten: Wir betonen es immer wieder, aber es wird nicht weniger wichtig: Wähle einen starken Farbkontrast für gute Sichtbarkeit (objektiv lässt sich das anhand von Webtools für die Bewertung von Kontrasten festmachen) und Schriftarten, die leicht lesbar sind und zu deinem Artikel passen.
  • Beschriftung und Legenden: Vor allem bei Diagrammen, aber auch bei anderen Abbildungen ist es wichtig, dass alles ausreichend beschriftet ist oder eine Legende Symbole erklärt, die nicht eindeutig verständlich sind. Auch die beste Abbildung hilft nicht, wenn sie Fragen offenlässt. Auch hier ist der Rat eines Teammitglieds Gold wert, um Bereiche aufzudecken, die noch nicht selbsterklärend sind.
  • Minimalismus: Halte die Dinge trotzdem so einfach und sauber wie möglich. Finde die richtige Balance aus Information, Ordnung und leerem Raum, damit man beim Lesen der Abbildung nicht überfordert wird.

 

Die Abbildung im Text einsetzen

Deine Abbildung ist fertig! Doch selbst jetzt können noch Probleme auftauchen, wenn sie nicht richtig eingesetzt wird. Hier ein paar weitere Tipps, die du beim Einpflegen der Abbildung in deinen Artikel beachten solltest:

  • Auch hier wieder die Größe: Wir haben bereits bei der Erstellung über die Größe der Abbildung gesprochen. Achte auch beim Einbetten in den Artikel darauf, dass die Grafik auf den verschiedenen Bildschirmgrößen groß genug erscheint. Es kann hier hilfreich sein, größere Bilder zoombar darzustellen, sodass die Leser*innen sie falls nötig im Vollbild betrachten können.
  • Das Bild erklären: Wenn die Abbildung nicht ganz simpel ist, erkläre auch im Text, worum es darin geht. Das hat mehrere Vorteile, die wichtigsten sind jedoch: Die Information ist auch für Hilfsmittel wie Screenreader verfügbar (sodass sie für eine größere Benutzergruppe zugänglich ist) und wird auch durch Suchwerkzeuge erfasst.
  • Alt-Texte verwenden: Je nachdem, mit welchem Publishing-Tool du arbeitest, kannst du auch Alt-Texte für deine Bilder eingeben. Das dient auch einem der eben erwähnten Zwecke: Das Bild wird so für Screenreader verfügbar. Aber auch dann, wenn du das Bild bereits im Text erklärst, ist ein Alt-Text sinnvoll. Falls das Bild aus technischen Gründen nicht angezeigt werden kann, informiert der Alt-Text die Leser*innen trotzdem darüber, was hier zu sehen sein sollte und vermeidet so Verwirrung.

 

Immer schön weiter illustrieren…

Nachdem du nun die perfekte Abbildung für deinen neusten Artikel erstellt hast, lege dein neues Wissen nicht gleich in die Schublade! Nutze es und überlege, welche anderen Artikel von einer Abbildung profitieren könnten oder welche vorhandenen Abbildungen du noch verbessern könntest. Es ist Zeit, das Potenzial von Abbildungen als effektives Werkzeug zur Informationsvermittlung anstatt als überflüssiges Zierelement zu entdecken.

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Impressum: 
Datum: Dezember 2021
Autor: Kris Schmidt
Kontakt: marketing@avato.net
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